Geotagging in der Naturfotografie

Das Geotagging ist eine Möglichkeit, den Standort der Kamera bei jedem Foto genau zu bestimmen. Dabei werden GPS-Koordinaten nachträglich in die Daten jeder Aufnahme geschrieben – eine neue technische Errungenschaft, die zahlreiche Möglichkeiten mit sich bringt.

Für viele Menschen ist es eine Leidenschaft zu fotografieren. Gerade die Naturfotografie bietet dabei auch die Möglichkeit, hinaus zu kommen und etwas zu erleben, denn die Landschaft wird stets anders wahr genommen, wenn sie durch die Augen eines Fotografierenden betrachtet wird.

 

Heutzutage wird es Hobbyfotografen leicht gemacht, in die Natur zu fahren und schöne Aufnahmen zu machen, da ausreichend zusätzliche Technik angeboten wird. Eine neue Entwicklung ist das Geotagging, bei dem die Fotografien mit den GPS-Koordinaten des Ortes, an dem sie geschossen wurden, verbunden werden. Dies ermöglicht es, auch im Nachhinein genau bestimmen zu können, wo eine Aufnahme gemacht wurde. Nützlich ist das beispielsweise bei ähnlich aussehenden Orten, die doch vielleicht weit auseinander liegen und später anhand der Fotos kaum zu unterscheiden sind. Mithilfe des GPS kann der Standort der Kamera genau gemessen und die Fotos über den Computer den Koordinaten zugeordnet werden. Zudem können diese Orte im Internet mit dem Foto verlinkt werden. Damit wird es möglich, Karten zu erstellen, auf denen Punkte durch Fotografien markiert sind.

Ein weiterer Vorteil: Möchten Sie mehrere Aufnahmen von einem Ort zu unterschiedlichen Zeiten erstellen, ist es einfach den Standort wieder zu finden und das exakt gleiche Motiv bei unterschiedlicher Witterung, Tages-, Nacht- und Jahreszeit aufzunehmen. Dementsprechend ist es möglich, einen beliebigen Ort auf zu suchen und ihn in verschiedenen Perspektiven zu fotografieren.

 

Das Geotagging basiert auf satellitengestĂĽtzen Systemen, dem GPS. Die Satelliten bestimmen dabei den genauen Standort des Empfänger-Gerätes und speichern ihn inklusive der Uhrzeit ständig ab. Die Fotografien speichern in ihren Metadaten ebenfalls die Uhrzeit sowie andere Informationen wie Kameraeigenschaften und technische Daten bei der Aufnahme des Bildes. Die Koordinaten des Kamerastandortes können bislang nur in wenigen teuren Kameras gespeichert werden. Mithilfe des GPS-Gerätes jedoch ist es möglich, die Daten ĂĽber eine Computersoftware miteinander zu verbinden und somit die jeweiligen Koordinaten nachträglich in die Metadaten jeder Fotografie zu speichern. Dies geschieht durch die gespeicherte Uhrzeit beider Geräte – was wiederum bedingt, dass Sie die Zeiten genau vergleichen und aufeinander abstimmen mĂĽssen, wenn Sie fotografieren möchten.

 

Mittlerweile gibt es sowohl bei GPS-Geräten als auch bei der Software fĂĽr den Rechner zahlreiche Varianten, die Sie sich als Hobbyfotograf/in zulegen können. Bei den Positionierungsgeräten sollte jedoch bedacht werden, dass der Akku möglichst lange halten sollte, da man fĂĽr Naturfotografien meist einige Zeit unterwegs ist. Das heiĂźt, unnötige Funktionen sollten reduziert werden, ein einfaches GPS-Gerät ist meist am nĂĽtzlichsten. Nutzbar sind jedoch beinahe alle Geräte. Ă„hnlich ist es bei der Software – viele Programme werden angeboten und im GroĂźen und Ganzen können Sie bei keinem Programm viel falsch machen. Nach dem Verbinden der Uhrzeiten von GPS mit der Kamera können die Aufnahmen nun kostenlos bei Google Maps oder Google Earth oder entgeltlich in verschiedene anderen digitale Karten eingefĂĽgt werden.

 

Welches Gerät und welche Software letztendlich die beste ist, ist einerseits Erfahrungs- und andererseits Beratungssache. Möglichkeiten gibt es genĂĽgend. Es lohnt sich jedenfalls, sich mit dem Thema Geotagging auseinander zu setzen – vielleicht fällt Ihnen das nicht sofort auf, doch möglicherweise kommt der Moment, an dem Sie sich ärgern, den Standort einer gewissen Aufnahme nicht mehr zu kennen. Mithilfe dieser neuen Technik werden Sie niemals wieder diesen ganz besonderen Ort aus dem Blick verlieren – den Ort, deren einmalige Schönheit entdeckt und fotografiert werden möchte.