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Sportfotografie: Eine Herausforderung für Fotograf und Equipment

Motive in konstanter Bewegung, wechselnde Lichtbedingungen und unvorhersehbare Ereignisse sind die Herausforderungen, denen sich ein Sportfotograf stellt. Das verlangt nicht nur ihm und seinem Können seine ganze Spontanität ab, sondern auch dem Equipment. Auf zwei Fähigkeiten kommt es hier ganz besonders an: Timing und Zuverlässigkeit.

 

Sportfotografie als besondere Herausforderung für das Equipment und den Fotograf

 
Die ästhetischen Anforderungen an die Sportfotografie unterscheiden sich kaum von denen der Portrait -fotografie. In beiden Genres geht es darum, dass Sie das Wesen des Gegenstandes oder der Szene erfassen, denn Emotion und Aktion sollen transportiert werden – in der Sportfotografie jedoch unter ganze besonderen Bedingungen. Hier geht es vorrangig darum, dass der Fotograf, sowie sein Equipment in der Lage sind mit rasch wechselnden Situationen umzugehen und blitzschnell zu reagieren. Dabei stellt jede sportliche Disziplin ihre ganz eigenen Herausforderungen an den Fotografen.

Dennoch gibt es grundlegende Fertigkeiten, die bei der Ablichtung jeder Sportart gleichermaßen hilfreich sind. Grundvoraussetzung ist immer, dass Sie den Sport, den sie fotografieren, so gut kennen, dass Sie in der Lage sind, spontane Ereignisse und ihre schnellen Bewegungen hervor zusehen. Gerade bei der Positionierung der Kamera, beispielsweise auf dem Fußballplatz oder an einer Rennstrecke, ist dieses „Know-how“ eine große Hilfe, um das Geschehen inhaltlich aussagekräftig und ästhetisch wirkungsvoll einzufangen.

Zudem ist es nahezu unerlässlich, dass Sie mit Ihrem Equipment gut vertraut sind. Um in der Aktion auch auf spontane Ereignisse eingehen zu können, sollten im Vorfeld die Brennweite, Lichtstärke und die Empfindlichkeit so eingestellt sein, dass sie den jeweiligen Bedingungen entsprechen. In Sporthallen mit wenig Licht werden lichtstarke Objektive benötigt, an anderen Orten mit künstlichem Flutlicht ist dagegen nur eine sehr kurze Belichtung erforderlich. Generell ist bei stark bewegten, beziehungsweise sich bewegenden, Motiven eine kurze Belichtungszeit zu empfehlen, da sie somit die Bewegungsschärfe (auch bekannt als „das verwackelte“ Bild) minimieren und zusätzlich auf ein teures Objektiv mit Verwacklungsschutz verzichten können. Generell werden Objektive mit einer hohen Brennweite empfohlen, um das Geschehen auch aus der Distanz detailliert aufnehmen zu können. Besondere Aufmerksamkeit sollte bei der Auswahl des Equipments darauf gerichtet werden, dass die Auslöseverzögerung der Kamera möglichst gering ist. Andernfalls werden Sie häufiger feststellen, dass nur die Hälfte Ihres Motivs abgelichtet ist, obwohl Sie eigentlich rechtzeitig reagiert haben. Bei Außenaufnahmen unter freiem Himmel ist es hilfreich, wenn Sie trotz guter Vorbereitung auch auf die Automatikfunktionen Ihrer Kamera vertrauen können, da oftmals nicht die nötige Zeit vorhanden ist, um z.B auf veränderte Lichtverhältnisse einzugehen. Speziell dann, wenn Sie es mit Wetterbedingungen zu tun haben, die sich sekündlich ändern.

Zuletzt ist, auch wenn sie über ein geübtes Auge und einen schnellen Auslöser verfügen, in der Sportfotografie zu empfehlen, dass Sie eine hohe Rate an Bilderfolgen produzieren – Glücklicherweise ist diese Art von Ausschuss in der digitalen Fotografie kein großer Kostenpunkt mehr, jedoch sollten Sie stets darauf achten, dass Ihnen genügend Speicherplatz zur Verfügung steht. Bei einem sportlichen Ereignis von ungefähr 60 Minuten sind 600 bis 1000 Bilder keine Seltenheit, doch somit steigern Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Sie diese besonderen Herausforderungen der Sportfotografie meistern, um ein Vielfaches.

 

Wie verhält man sich als Sportfotograf richtig?

 

Sportfotografen vermitteln in ihren Bildern die Dynamik des Sports. Es gilt allerdings einige Regeln zu beachten in den Stadien und Hallen. Was ein Sportfotograf wissen muss, um gute Bilder zu machen, ohne es sich mit den Sportlern, den Funktionären und den Veranstaltern zu verderben, steht in diesem Bericht.

 

Zum besseren Verständnis muss eine Unterscheidung zwischen professionellen Veranstaltungen und Amateurwettkämpfen gemacht werden, denn es bestehen für Amateurwettkämpfe in der Regel einfachere Möglichkeiten, Bilder zu machen als bei profesionellen Veranstaltungen.

 

Der rechtliche Hintergrund

 

Das Recht am eigenen Bild gilt auch für Sportler. Erst mit einem gewissen Bekanntheitsgrad wird aus einem Sportler eine öffentliche Person. In diesem Fall wird das Persönlichkeitsrecht zugunsten der Informationsfreiheit zurückgesetzt.

Aber auch hier kann es zum Streitfall kommen. Nicht alle Aufnahmen einer Person, auch wenn Sie berühmt ist, dürfen ohne Weiteres veröffentlicht werden.

Die Paragrafen 22 und 23 des sogenannten Kunst UrhG regeln in Deutschland die Verbote und die Ausnahmen in der Fotografie.

Der Paragraf 23 erlaubt die Aufnahme von Personen, die zufällig im Bereich einer Landschaftsaufnahme sind genau so wie die Aufnahme von Versammlungen, wie zum Beispiel in einem Sportstadion und natürlich Bilder aus der Zeitgeschichte, was eine Sportveranstaltung natürlich durchaus sein kann.

 

Sportler haben in der Regel, sowohl Amateur wie Profi, zumindest nichts dagegen, wenn Sie abgelichtet werden. Stellen sich Sportler zum Gruppenbild zusammen, greift schon wieder die Aufnahme einer Versammlung.

 

Der Kampf um das beste Bild

 

Sehr große Veranstaltungen haben den Zutritt der Fotografen in der Regel über einen Presseausweis reglementiert und versenden auch Einladungen hierzu.

Bei manchen Veranstaltungen sind die wirklich guten Plätze für Sportaufnahmen schnell besetzt. Handelt es sich um einen Mannschaftsport, so ist in der Regel genügend Platz und mit dem richtigen Teleobjektiv auch aus der Ferne eine gute Aufnahme kein Problem.

Etwas schwieriger wird es bei Einzelsportwettkämpfen, die dazu meist in einer Halle stattfinden. Hier kann eine schwache Beleuchtung eine Teleaufnahme verschlechtern und näher an das Geschehen ist während des Wettkampfes kaum zu kommen, da viele Sportfunktionäre dies nicht zulassen, aus Angst, die Sportler könnten durch den Blitz der Kamera abgelenkt oder geblendet werden. Da hilft dann nur ein Bild nach dem Wettkampf zu machen.

 

Die Etikette für Sportfotografen

 

Wie jede andere Person auch sollte sich ein Sportfotograf der Umgebung anpassen. Allerdings sind es gerade Sportler gewohnt, das Fotografen immer etwas zudringlicher sind als andere Menschen. Dieser Umstand kann für ein gutes Bild durchaus genutzt werden.

Die meisten Sportler, genau wie der normale Bürger, haben es nicht so gerne, wenn Sie angefasst werden. Eventuell eine kurze Berührung am Arm, um auf sich aufmerksam zu machen, aber niemals jemanden festhalten, nur um ihn zu fotografieren. In der Regel werden solche Sportfotografen zu dieser Veranstaltung nicht mehr eingeladen.

Auch der Eingriff in den Wettkampf durch unvorsichtiges Verhalten ist etwas, das nicht sein muss. Kein Bild dieser Welt ist es wert, dafür das eigene Leben oder das anderer zu gefährden. Schlechte Beispiele genug sind hierfür an den großen Radrennen zu sehen, in denen Fotografen erst im letzten Moment, manchmal auch zu spät, aus dem Weg gehen. Von Autoralleys ganz zu schweigen. Das grenzt schon an Selbstmord.

Es sollte immer bedacht werden, das die Ziele der Sportfotografen das Einfangen packender Momente und das Ablichten von Persönlichkeiten aus dem Sport sind. Doch dazu muss niemand gefährdet werden. Die richtige Ausrüstung ist viel wichtiger.

Wenn es der Veranstalter erlaubt, kann auch ein kleiner Tritt mit zwei oder drei Stufen mitgebracht werden. Das ergibt schon mal eine höhere Position. Dazu ein sehr langes einbeiniges Stativ und das richtige Teleobjektiv. Das ergibt gleich ganz andere Blickwinkel.

Dan muss auch nicht unbedingt um die erste Reihe gestritten werden.